Evangelische Akademien Deutschland
26. Februar 2020 | Ev. Jugendsozialarbeit Bayern e.V.

YOUNIWORTH

Wanderausstellung zu Heimat


Ein Kunstwort in dem drei Worte stecken. YOU: DU – bist ein Teil der Gesellschaft. YOUTH: JUGEND – der Blick von Jugendlichen auf Jugendliche. WORTH: im Sinne von wertvoll. Dahinter verbirgt sich eine Wanderausstellung der Jugendmigrationsdienste in Deutschland, die Anfang Februar 2020 für zwei Wochen im Landkreis Hof zu sehen war. Sie thematisiert die Fragen: Warum verlassen Menschen ihre Heimat? Was bedeutet eigentlich Heimat? Wie wollen wir zusammenleben?

Wie wollen wir zusammenleben?

Der Fokus dieser Ausstellung liegt auf der Gestaltung des Zusammenlebens von jungen Menschen in einer multikulturellen Gesellschaft. Sie gibt einen Einblick in die Lebenswelten von jungen Zugewanderten und sensibilisiert für ihre Herausforderungen.

An insgesamt sieben Stationen werden Gründe für Migration und Flucht beleuchtet, Probleme des alltäglichen Lebens in einem neuen Land thematisiert und Raum für die persönlichen Erfahrungen und das Kennenlernen von jungen Zugewanderten geschaffen. Die Ausstellung ist mit zahlreichen multimedialen Angeboten auf den Austausch und eine aktive Teilhabe der Besucher*innen ausgelegt.

Jugendliche erzählen ihre Geschichten

So richtig interessant wird die Ausstellung jedoch erst durch die 12 geflüchteten Jugendlichen aus der Stadt und dem Landkreis Hof, die sich ehrenamtlich in der Ausstellung engagierten. Zwei Wochen lang führten sie Schulklassen, Jugendgruppen und interessierte Bürger*innen durch die Ausstellung und hatten so die Möglichkeit ihre Geschichte zu erzählen und einen Einblick in ihre Realitäten in der neuen Heimat zu gewähren. Im Vorfeld wurden sie in Workshops auf ihre Begleitungen vorbereitet und geschult, um über die Exponate mit den Menschen ins Gespräch zu kommen. Sie sind damit zu Mittler*innen zwischen den Kulturen und Aufklärer*innen von Missverständnissen, Halbwissen und Vorurteilen geworden.

Konzept der Peer Education

Für einige der jungen Besucher*innen war dies der erste Kontakt zu Geflüchteten, der über eine flüchtige Begegnung im Alltag hinaus ging. „Die ist ja richtig nett und kann echt auch unsere Sprache.“ flüsterte ein Mädchen während eines Rundgangs einem anderen zu.

Das Konzept der Peer Education ist dabei nicht nur für die Besucher*innen eindrucksvoll und gewinnbringend. Den größten Mehrwert ziehen daraus die Protagonist*innen selbst. Ihnen wird eine Stimme gegeben und eine Möglichkeit ihre Belange für die Öffentlichkeit greifbar zu machen.

Als Ausstellungsort diente die Alte Stofffabrik in Helmbrechts, eine leerstehende 500 m² große Halle, die für unterschiedliche Events zur Verfügung steht. Bei der Ausgestaltung der Halle halfen Schüler*innen der dortigen Grund- und Mittelschule, die sich künstlerisch mit den Themen Rassismus, Willkommenskultur und Migration beschäftigten und ihre Ergebnisse auf großen Tafeln festhielten. Knapp 1000 Menschen besuchten die Ausstellung in diesen zwei Wochen. Einen schönen Eindruck gibt ein Film, der in Hof entstanden ist:

 

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Kontakt: Christian Schlademann