Evangelische Akademien Deutschland
24. Mai 2018 | Empowered by Democracy

Junge Geflüchtete als politische Bildner*innen

Werkstattgespräch in Weimar


Das Projekt „Empowered by Democracy“ lädt junge Geflüchtete ein, selbst zu Teamer*innen in der politischen Jugendbildung zu werden. Bei einem Werkstattgespräch in Weimar wurden dafür inhaltliche Bausteine diskutiert und skizziert.

Werkstattgespräch Geflüchtete als politische Bildner*innen

Foto: Empowered by Democracy

Junge Geflüchtete als Akteure der politischen Bildung

Handlungsleitend ist die Idee, dass die Gesellschaft und die politische Bildung die Perspektiven junger Menschen mit Fluchthintergrund auf- und einnehmen muss, will sie die Verwirklichung des Rechts auf Teilhabe aller jungen Menschen befördern. Dazu gehört auch, dass junge Geflüchtete selbst zu Akteuren der politischen Bildung werden. Die Umsetzung entsprechender Qualifizierungsmaßnahmen verstehen wir in dieser Hinsicht als einen spezifischen Beitrag der politischen Bildung zum Empowerment junger Geflüchteter.

Im gesamten Bundesgebiet werden derzeit vielfältige Qualifizierungsmaßnahmen für junge Geflüchtete entwickelt, erprobt und umgesetzt. Das Werkstattgespräch verstand sich als Austauschforum für Bildungspraktiker*innen, um die dabei gesammelten Erfahrungen zu reflektieren und den Versuch zu unternehmen, mögliche Eckpunkte für solche Qualifizierungsformate zu formulieren. Neben einem kollegialen Austausch standen an beiden Veranstaltungstagen vor allem folgende Fragestellungen auf dem Programm: Welche Qualifizierung brauchen junge Geflüchtete? Und: Was können mögliche Bausteine einer Multiplikator*innen-Qualifizierung für junge Menschen mit und ohne Fluchthintergrund sein?

Einig waren sich die Teilnehmenden, dass sich Multiplikator*innen der politischen Bildung von Anfang an mit ihrer Haltung und mit ihrem Rollenverständnis auseinandersetzen müssen. Ein junger politischer Bildner mit Fluchthintergrund fasste es so zusammen: „Am Anfang ist es schwierig zu entscheiden: Mit welcher Zielrichtung will ich reden? Mit welchem Fokus?“. Damit junge Multiplikator*innen ihre eigenen Perspektiven in ihre Bildungsarbeit einbringen können, ist es zudem wichtig, ihnen Werkzeuge zur Aufbereitung von Themen an die Hand zu geben. Kenntnisse über Ansätze und die spezifischen Gestaltungsprinzipien der politischen Bildung in Deutschland sollten ebenso Gegenstand von Qualifizierungsmaßnahmen sein.

Prof. Dr. Benno Hafeneger von der Universität Marburg gab den Teilnehmenden als Empfehlung mit auf den Weg, Qualifizierungsformate prozess- und subjektorientiert zu gestalten. Junge Multiplikator*innen bleiben nur motiviert, wenn sie ihre Anliegen und Themen einbringen können und bei ihrem Einstieg in die politische Bildungsarbeit begleitet werden.

„Empowered by democracy“

„Empowered by Democracy“ ist ein Projekt des Bundesausschuss Politische Bildung (bap) e.V. Umgesetzt wird das Vorhaben von den Trägern Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten (AdB), Arbeitsgemeinschaft katholisch-sozialer Bildungswerke (AKSB), Bundesarbeitskreis ARBEIT UND LEBEN (AL), Verband der Bildungszentren im ländlichen Raum (VBLR) und Evangelische Trägergruppe für gesellschaftspolitische Jugendbildung (et). Die Evangelische Trägergruppe für gesellschaftspolitische Jugendbildung hat die Gesamtkoordination des Projekts übernommen.

Aktuelle Informationen finden sich auf der Projektwebsite.

Kontakt: Mark Medebach