Srebrenica steht für das größte Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Europa seit Ende des Zweiten Weltkriegs. Im Bosnienkrieg (1992-1995) eroberten Einheiten der bosnischen Serben im Juli 1995 die Stadt. Trotz Stationierung von Friedenstruppen der Vereinten Nationen wurden tausende bosniakische Männer verschleppt und in der Umgebung von Srebrenica ermordet. Mehr als 8.300 Menschenleben wurden ausgelöscht, das Schicksal von Hunderten ist bis heute ungeklärt. Der Internationale Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien sowie der Internationale Gerichtshof stuften die Massaker als Völkermord ein. Während die juristische Aufarbeitung weitgehend abgeschlossen ist, bleiben die gesellschaftliche Aufarbeitung der Ereignisse und der Umgang mit ihnen weiterhin Schauplatz von Auseinandersetzungen. Im Jahre 2003 wurde in Potocˇari ein Gedenkfriedhof eingeweiht, auf dem tausende Opfer beigesetzt wurden. Inzwischen beherbergt der Ort auch eine staatliche Gedenkstätte, das Srebrenica Genocide Memorial Center. Seine Mission beinhaltet die Aufarbeitung und Dokumentation der Vergangenheit für eine breite, auch internationale Öffentlichkeit sowie einen Dialog in die Gesellschaft. Das Online-Seminar ist eine Kooperation der Evangelischen Akademie Meißen sowie der Konrad-Adenauer-Stiftung, Auslandsbüro Bosnien und Herzegowina und Politisches Bildungsforum Sachsen.
Zeit: 30. Juni 2020 um 17:00 - 19:00
Veranstalter: Evangelische Akademie Sachsen, 0351/812 43 00
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