Die Corona-Pandemie hat weltweit einen erheblichen Digitalisierungsschub in nahezu allen Lebensbereichen ausgelöst. Gleichzeitig ist der große Optimismus, der digitalen Technologien einst entgegengebracht wurde, zunehmend verblasst. Ob Soziale Medien, digitale Identitäten, KI, Geographische Informationssysteme, Blockchain oder Big Data – diese Technologien fördern nicht nur transnationalen Austausch, Demokratisierung und Frieden. Vielmehr ist die digitale Transformation weltweit besonders im Bereich der Konflikt- und Gewaltausübung sowie des autokratischen Machtmissbrauchs fortgeschritten. Zudem ist Digitalisierung aus sich heraus konfliktträchtig aufgrund der von ihr verursachten grundlegenden Umwälzungen in Produktionsformen, Lebensweisen und Machtverhältnissen.
All dieser Ernüchterung zum Trotz hat sich in den letzten Jahren zunehmend das Feld des digital peacemaking etabliert. Durch den innovativen Umgang mit der Digitalisierung an der Schnittstelle zwischen online- und offline-Welt wurden positive Erfahrungen für die Krisenprävention, Konfliktbearbeitung und Friedensförderung gesammelt. Allerdings hinken diese Aktivitäten derzeit deutlich hinter der unheilvollen, autokratischen und friedensbedrohenden Anwendung digitaler Technologien hinterher.
Ziel der Tagung ist es zu beleuchten, wie sich Konfliktbewältigung und Digitalisierung gegenseitig beeinflussen und welche praktischen wie auch politischen Schlussfolgerungen sich daraus für die Weiterentwicklung des Arbeitsbereichs der Zivilen Konfliktbearbeitung ziehen lassen. Die Tagung findet unter Einhaltung der Chatham House Regeln statt. In allen Plenumsdiskussionen wird deutsch-englische Simultanübersetzung angeboten.
Zeit: 21. April 2023 - 23. April 2023
Ort: Tagungsstätte Loccum, Münchehäger Straße 6, 31547 Rehburg-Loccum
Veranstalter: Evangelische Akademie Loccum, eal@evlka.de
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