Wozu noch Christentum? Es mag ungewöhnlich wirken, wenn eine Veranstaltung einer evangelischen Gemeinde mit dieser Frage überschrieben ist. Es scheint aber, dass es sehr wichtig ist, dass die Frage offen gestellt und ausgehalten wird. Es besteht eine nicht unerhebliche Gefahr, wenn Menschen in der Kirche meinen, solch unangenehme Fragen ausklammern zu müssen und sich eher mit naheliegenden, alltäglichen Fragen zu beschäftigen. Die Frage lässt sich vielleicht ignorieren, sie verschwindet deshalb aber noch lange nicht. Im Gegenteil, als verdrängte Frage kann sie vielleicht sogar noch kräftiger und bohrender werden.
In unserer Gesellschaft sehen viele Menschen keine Notwendigkeit mehr, sich religiös zu orientieren. Warum die eine Religion und nicht eine andere? Wenn dann die Entscheidung für das Christentum gefallen ist, bleibt die Frage in Variation bestehen: Warum sollte man den alten Formeln der Glaubensbekenntnisse folgen, warum sollte die Bibel ein besonderes Buch sein?
Was kennzeichnet unsere Zeit? Der Vortrag geht davon aus, dass unsere Sicht auf die Welt und unsere Sicht auf den Menschen vor allem durch die Ergebnisse der Naturwissenschaften geprägt ist. Es wäre absurd, diese Sichtweise grundsätzlich in Frage stellen zu wollen. Und doch kann man fragen, ob der große Fortschritt der letzten Jahrhunderte nicht auch etwas sehr Wichtiges hat aus dem Blick geraten lassen. Können wir alle unsere Lebenserfahrungen in dieser objektiven Weise beschreiben? Vielleicht zeigen sich ja hier Spuren hin zu verschwiegenen Wirklichkeitsbereichen, zu der auch die christliche Rede von Gott führt?
Zeit: 18. September 2017 um 19:00 - 22:00
Ort: Ev. Kirche Bonn-Holzlar, Heideweg 27, 53229 Bonn
Veranstalter: Evangelische Akademie im Rheinland, info@akademie.ekir.de
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