Weihnachten kommt Gott zur Welt, so heißt es in vielen Predigten am Heiligen Abend. Der Weihnachtsgeschichte zufolge wird er abgewiesen (vom Herbergswirt), verfolgt (durch Herodes) und nicht erkannt (außer von Ochs und Esel). Muss man diese Geschichte so lesen? Claudia Janssen stellt das zweite Kapitel des Lukasevangeliums aus der „neuen Lukas-Perspektive“ vor, die das Evangelium innerhalb der Vielfalt des Judentums im Römischen Reich versteht. Demzufolge schrieb der Evangelist Lukas mit der Geburtsgeschichte Jesu dessen Wirken in die Geschichte des Volkes Israels ein. Mit Zuschreibungen wie „Friedefürst“ und „Sohn Gottes“ unterwanderte Lukas die Propagandsprache des Imperium Romanums. Damit setzte er auf die prophetische Kraft des Wortes und sendete politische Signale.
Zeit: 12. Dezember um 19:00 - 20:30
Ort: Online, Online
Veranstalter: Evangelische Akademie zu Berlin, 030/203 55-0, eazb@eaberlin.de
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