Die zurückliegenden Monate der Pandemie waren auch für Fachkräfte der Jugendarbeit sowohl in der Aufgabenstellung neu, als auch herausfordernd. Der berufliche Alltag ist gerahmt durch stete neue Verordnungen und Regelungen sowohl für die Kinder- und Jugendhilfe selbst wie auch für die jungen Menschen mit Auswirkungen auf deren Erreichbarkeit als Adressat:innen der Arbeit geprägt. Diese Situation bettet sich ein in ein gesellschaftliches Umfeld, welches zuletzt mit deutlich steigenden Infektions-, Betroffenen- und Todesfällen konfrontiert ist und sich zugleich aus einem nicht zu vernachlässigenden Anteil der Bevölkerung mit coronaleugnerischen Einstellungen auch unter jungen Menschen zusammensetzt. Hinzu kommen zahlreiche Menschen und somit auch Familien, die von den Auswirkungen der Infektionsschutzmaßnahmen materiell oder gar existentiell betroffen sind.
Die Trägerlandschaft und die Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe haben sich in den letzten Monaten aus äußerst relevanten Gründen vor allem um die Sicherstellung und die Gestaltung der Angebote für wie auch die Begleitung der jungen Menschen engagiert. Allerdings hat eine trägerübergreifende Verständigung und Analyse der Situation der Fachkräfte bislang selten oder kaum stattgefunden, obwohl sich diese sowohl mit den obenstehenden Rahmungen als auch den persönlichen Auswirkungen der Pandemie befassen müssen. Inwiefern konnten Fachkräfte wirkungsvoll tätig sein? Wie ließ sich die eigene Tätigkeit einbetten in die Verhältnisse zu den Bewilligungsbehörden, Dienstvorgesetzten/Trägerstrukturen, dem jeweiligen Trägerumfeld wie auch den Adressat:innen und wie wurde diese umgekehrt von den jeweiligen Akteuren wahrgenommen? In welchem Verhältnis standen Begleitungs- und Beratungstätigkeiten einerseits und Bildungsarbeit andererseits zueinander? Welche Bedarfe haben Fachkräfte und mit welchen Handlungsoptionen können diesen zur Umsetzung kommen?
Mit dieser Veranstaltung soll in einer schnelllebigen und sich ständig ändernden Zeit, in der viel über die «Systemrelevanz» von Berufen nachgedacht wird, außerhalb von bestehenden Trägerstrukturen die Möglichkeit eines moderierten Fachaustausches eröffnet werden.
Eingeladen sind alle interessierten Haupt- und Ehrenamtlichen der Kinder- und Jugendhilfe in freier oder öffentlicher Trägerschaft, kommunaler oder landesweiter Wirkung, kirchlicher Gemeindearbeit oder mit offenem Adressat:innenkreis eingeladen.
Zeit: 1. Februar 2021 um 10:00 - 12:00
Ort: Online-Veranstaltung
Veranstalter: Evangelische Akademie Sachsen, 0351/812 43 00
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