Im März 1921 hatte eine Arbeiterrevolte Mitteldeutschland erschüttert, Anfang Mai drohte eine Besetzung des Ruhrgebiets, sollte Deutschland keine 132 Milliarden Goldmark an Kriegsreparationen zahlen: In solchen Tagen wurde in Eisenach die 400-jährige Wiederkehr von Martin Luthers Einzug auf die Wartburg gefeiert.
Junker Jörg, der «Mönch im Rittergewand» (Otto Scheel), diente hierbei als Sehnsuchts- und Identifikationsfigur in einer verwirrenden Gegenwart. Wartburgzauber und der «freudige Kampfesmut des christlichen Ritters» (Gustav Roethe) wurden beschworen bei einem Jubiläum, das in einem Festzug von 12.000 auf die Wartburg kulminierte.
Dr. Sebastian Kranich (Ev. Akademie Thüringen) präsentiert die Ergebnisse seiner Forschungen zu einem außergewöhnlichen Jubiläum, bei dem – gegenüber von Rathaus und Georgenkirche – am Gasthof Rautenkranz neben der schwarz-rot-goldenen die gelb-blaue Fahne Schwedens demonstrativ gehisst wurde. Auch die farbigen Eisenacher Notgeldserien zum Jubiläum werden im Vortrag vorgestellt und interpretiert.
Ins Stadtschloss Eisenach, Rokokosaal, Markt 24, 99817 Eisenach, laden ein der Verein für Thüringische Geschichte, der Geschichtsverein Eisenach, die Gesellschaft für Thüringische Kirchengeschichte und die Evangelischen Akademie Thüringen.
Zeit: 3. Mai 2023 um 18:30 - 20:00
Ort: Stadtschloss Eisenach, 99817 Eisenach
Veranstalter: Evangelische Akademie Thüringen, moeller@ev-akademie-thueringen.de
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