Auch wenn wir vielfach nicht genau wissen, was mit «dem Bösen» gemeint ist, durchdringt und beherrscht diese Kraft unser persönliches wie gesellschaftliches Leben. In unserer Sehnsucht nach dem Guten verleugnen wir die Existenz des Bösen. Dies gilt in einem besonderen Maße für unser Verständnis von Gut und Böse bei Krankheit und Gesundheit. Gerade in der Krebsmedizin verbirgt sich das Böse als eine tabuisierte Metapher und wird deswegen besonders mächtig. Über das Böse bei einer onkologischen (bösartigen) Erkrankung wird nicht gesprochen. Hier fehlen uns sowohl die Worte wie die Gefühle. Doch wir brauchen den Mut und das Bewusstsein, uns etwas zuzuwenden, was uns ganz und gar nicht gefällt.