«Der Vorteil von Computern ist, dass sie tun, was man ihnen sagt. Der Nachteil ist, dass sie tun, was man ihnen sagt.» Theodor Holm Nelson (Philosoph und Pionier der Informationstechnik)
Der digitale Wandel ist tiefgreifend, er verändert unser Verständnis von Mensch und Welt, Bildung und Kultur, Freiheit und Demokratie. Dabei gehen Euphorie und Verunsicherung für viele Menschen Hand in Hand. Denn wo für die einen neue Möglichkeiten warten, sind die Veränderungen für andere zu komplex und schwer zu durchschauen. Dies verhindert, dass wir die Transformation unserer Gesellschaft selbst gestalten.
Aber gerade weil die Veränderungen so umfassend sind, ist es notwendig, sie nicht nur geschehen zu lassen, sondern sie kritisch zu begleiten und aktiv zu gestalten.
Informatiker*innen haben dabei eine besondere Rolle. Sie verfügen über das technische Hintergrundwissen, um zu verstehen, was passiert. Sie haben die praktischen Fähigkeiten, selbst aktiv zu werden. Von ihrer Programmierung hängt es ab, welche Daten wie zusammengeführt werden, auf welchen Grundlagen eine KI lernt, welche Anwendungen welche Informationen preisgeben.
Dabei hat das, was aus Entwickler-Perspektive machbar, spannend oder vom Auftraggeber gewollt ist, oft weitere Dimensionen, die an die Grundlagen freiheitlich-demokratischer Werte rühren: Der Rohstoff «Daten» führt zu neuen Machtverhältnissen, Diskriminierungen und Gefahren. Oft genug bleiben dabei Grundrechte wie das Recht auf Privatsphäre, freie Meinungsäußerung und Freiheit auf der Strecke.
Während des Studientags wollen wir diesen Aspekten nachgehen und im Gespräch mit Expert*innen fragen: Was haben KI, Digitalisierung und Big Data mit Demokratie zu tun, was bedeutet Mensch-Sein in einer digitalisierten Welt und welche Rolle kommt den Informatiker*innen bei der Gestaltung von Zukunft zu?
Wir laden Sie herzlich dazu ein!
Prof. Dr. Christoph Skornia, Dekan, Fakultät für Informatik und Mathematik der OTH Regensburg
Julia Wunderlich, Studienleiterin für das Junge Forum, Evangelische Akademie Tutzing
Prof. Dr. Thomas Zeilinger, Beauftragter für Ethik im Dialog mit Technologie und Naturwissenschaft, Evangelisch-Lutherische Kirche Bayern