Akademie der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg
Im 500. Jubiläumsjahr ist das Bild des hammerschwingenden Reformators oder auch seine Playmobil-Variante allgegenwärtig. Dagmar Stuckmann will die weibliche Seite des Reformationsgeschehens sichtbar machen. Frauen stellten und stellen die Hälfte der Bevölkerung dar. Hätten sie damals die Reformation abgelehnt, so wäre das ohne Zweifel ihr Ende gewesen.
Neben zentralen Aussagen Martin Luthers werden in einem ersten Schritt Frauen «zu Wort kommen», die sich mit eigenen Veröffentlichungen direkt in die Auseinandersetzungen einmischten. In der Medienwelt der Reformation waren sie sehr wohl präsent. Bürgerinnen unterstützten lutherische Prediger, Anhängerinnen der Täuferbewegung begannen selbst zu predigen, Nonnen flohen aus den Klöstern und heirateten oder widmeten sich als Schulleiterinnen der Mädchenbildung. Während andere wiederum sich vehement gegen die Einführung der Reformation in ihrem Kloster wehrten. Exemplarisch werden Einzelne von ihnen in den Mittelpunkt gerückt und ihre Schriften, Taten und Predigten näher beleuchtet.
Doch sehr bald werden sie als Störenfriede mit «böser Zunge» diskriminiert und zum Schweigen gebracht. In einem zweiten Teil geht es um die «neue Rolle» der Frauen in Ehe und «Pfarrhaushalt» und wie im Rahmen der Konfessionalisierung und Etablierung der lutherischen und reformierten Kirchen die Geschlechterbeziehungen in den Mittelpunkt des Interesses rückten.
Die Reformation war nicht nur der erste Medienhype in der Geschichte, sie war auf Initiative Luthers hin auch eine große Singebewegung. Ute Pukropski wird auf dem Akkordeon die Lieder und Tänze der Zeit zum Klingen bringen.
Referentin: Dagmar Stuckmann, Oldenburg
Musikalische Begleitung am Akkordeon: Ute Pukropski
Kooperation:
– Forum St. Peter, Oldenburg
– Zentrum für Frauen-Geschichte e. V. Oldenburg
Zeit: 27. Oktober 2017 um 17:00
Ort: Forum St. Peter, Peterstraße 22-26, Oldenburg
Veranstalter: Akademie der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg, 0441/770 14 31, akademie@kirche-oldenburg.de
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