Ernst Klee (1942-2013) war ein investigativer Journalist, eine «männliche Pfarrfrau» und ein kircheninterner Kirchenkritiker. Sein Engagement für Menschenwürde, sein Eintreten für diskriminierte Minderheiten (Behinderte, Strafgefangene, Obdachlose etc.) und seine damit verbundene Kritik an der bestehenden Gesellschaft und Kirche können vor dem Hintergrund der Theorieressourcen eines Außenseiters der «Frankfurter Schul», Herbert Marcuse (1898-1979), gesehen werden. Dieser hoffte – anders als Adorno/Horkheimer – auf die Veränderlichkeit und Verbesserungsfähigkeit der Gesellschaft, setzte dabei aber seine Hoffnung nicht auf das «Proletariat», sondern auf Randgruppen und Minderheiten. An dieser Stelle gibt es Bezüge zur gegenwärtigen identitätspolitischen Debatte, aber auch zur Intersektionalitätsforschung.
Zeit: 8. Februar 2023 um 18:00 - 21:00
Ort: Evangelische Akademie Frankfurt, Römerberg 9, 60311 Frankfurt/M.
Veranstalter: Evangelische Akademie Frankfurt, office@evangelische-akademie.de
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