«Sie habe gelernt, zwischen echten und falschen Empfindlichkeiten zu unterscheiden und die falschen nicht zu berücksichtigen, bei sich selbst nicht, und auch nicht bei anderen.» – so legt es Christa Wolf einer ihrer Figuren in den Mund und scheint zugleich für sich selbst zu sprechen. Bis heute beeindruckt Wolfs Bereitschaft, die eigenen Standpunkte stets zu prüfen, ob als politisch engagierte Dichterin, als Deutsche, als Sozialistin, als Frau. Für sie war eine befreite Sprache Grundbedingung einer freien Gesellschaft, eine Sprache, die aus dem Ämter- und Zeitungsdeutsch herausspringt und sich an ihre Gefühlswörter erinnert. So gibt Christa Wolf auch heute und neu zu denken.
Zeit: 15. November 2019 - 17. November 2019
Zur Veranstaltung bei der Akademie