Der Druck auf Europas Grenzen wächst. Bilder von Flüchtlingslagern als Dauereinrichtung in Griechenland, von Rettungsaktionen, von Ertrinkenden im Mittelmeer sowie von verzweifelten Menschen an den Grenzen der baltischen Staaten und Polens werden zur Nachrichtenroutine. Weitgehend unsichtbar bleiben die Brutalitäten auf den Fluchtrouten sowie in den Flüchtlingslagern im Mittleren Osten, in der Sahel-Zone und in Libyen.
Während Menschen an den Grenzen sterben, schottet sich Europa ab, errichtet Grenzzäune und entwickelt immer raffiniertere Methoden der Grenzsicherung – nicht gegen militärische Gegner, sondern gegen Flüchtlinge und Migrant*innen. Ziel ist es, unkontrollierte Migration zu verhindern. Dürfen wir es, um dieses Zieles Willen in Kauf nehmen, dass Menschen sterben oder fundamentaler Rechte beraubt werden? Gibt es Alternativen zur derzeitigen Flüchtlings- und Migrationspolitik? Wie lässt sich humanitäre Verantwortung mit einer nachhaltigen Strategie verbinden, die sowohl den Rechten von Flüchtlingen als auch den Interessen Europas Rechnung trägt?
Referent: Prof. Dr. Herfried Münkler, Politikwissenschaftler, Humboldt-Universität zu Berlin
Zeit: 21. Juni 2022 um 19:00
Veranstalter: Evangelische Akademie der Pfalz
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