Kontexte prägen den eigenen Glauben. Ob man in Amman, Cordoba oder Berlin lebt, hat einen Einfluss darauf, wie und was man glaubt, auch wie sich religiöse Überzeugung wandelt. Dass Städte eine je spezifische Eigenlogik besitzen, die den Lebensstil ihrer Bewohner*innen prägen, ist von der jüngeren Stadtsoziologie eindrücklich beschrieben worden. Das gilt auch für das religiöse Leben. Das urbane Umfeld kann als spirituell inspirierend empfunden werden – oder auch zur Abkehr von religiösen Traditionen führen. Der wechselseitigen Prägung von Religiosität und Urbanität sind wir auf den bisherigen Fachtagungen des «Theologischen Labors Berlin» hauptsächlich aus einer christlich-protestantischen Perspektive nachgegangen. Wir wollen sie interreligiös öffnen und legen den Fokus zunächst auf einen muslimisch-christlichen Austausch. Dabei soll es einerseits um ideengeschichtliche Zugänge zum Thema Stadt aus Sicht von Islam und Christentum gehen. Andererseits wollen wir in den Austausch über das Berlin der Gegenwart als Ort und Kontext des persönlichen Glaubens kommen.
Das zwölfte TheoLab richtet sich besonders an Studierende der einladenden Institutionen: des Berliner Instituts für Islamische Theologie, der Evangelischen Hochschule und der Theologischen Fakultät der Humboldt-Universität. Darüber hinaus sind auch alle anderen Interessierten und Freund*innen des TheoLabs zu einem Mix aus Inputs von Expert*innen, kurzen Präsentationen und Gesprächen herzlich eingeladen.