Die als sicherer Bestand geglaubte selbstreflexive Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus und insbesondere mit der Shoah scheint ins Wanken geraten. In Deutschland wie auch in Europa werden die gesellschaftlichen Stimmen lauter, die eine Abkehr von der «Fokussierung» auf die zwölf Jahre der NS-Herrschaft anmahnen.
Welche Perspektiven sind in der intensiven Beschäftigung mit der deutschen Vergangenheit nach der Wende und unter Bedingungen der Migrationsgesellschaft vernachlässigt worden? Welche stehen unter Druck von Seiten rechtskonservativer und rechtspopulistischer Milieus? Welche Spuren aus den Bearbeitungsformen der Vergangenheit führen in die Zukunft einer demokratiefördernden, an Menschenwürde und Menschenrechten orientierten, rassismus- und antisemitismuskritischen historisch-politischen Bildung?
Zum Abschluss einer interdisziplinären Konferenz diskutieren bei dieser öffentlichen Podiumsdiskussion die Kulturwissenschaftlerin Aleida Assmann sowie die Historiker Hannes Heer und Norbert Frei über Stand und Perspektiven der Erinnerungspolitik. Den Einführungsvortrag hält die Vorstandsvorsitzende von Aktion Sühnezeichen Friedensdienste, Ilse Junkermann, gefolgt von einem Kommentar der Literaturwissenschaftlerin Yael Kupferberg.
Moderation: Christian Staffa
Zeit: 3. April 2022 um 15:30 - 17:00
Ort: Französische Friedrichstadtkirche, 10117 Berlin
Veranstalter: Evangelische Akademie zu Berlin, 030/203 55-0, eazb@eaberlin.de
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