Internationale Einsätze von Bundeswehr und Polizei gehören inzwischen auch in Deutschland zum Instrumentarium der Krisenbewältigung. Bündnispartner nehmen Deutschland in die Pflicht. Das Bewusstsein für globale Zusammenhänge wächst. Sprichwörtlich wurde die Formulierung des damaligen deutschen Verteidigungsministers Peter Struck aus dem Jahr 2004: «Unsere Sicherheit wird auch am Hindukusch verteidigt.»
Der Anspruch Deutschlands, eine auf Interessenausgleich, Diplomatie und die Wahrung humanitärer Grundsätze bedachte Friedensmacht zu sein, wirft Fragen auf. Wie lässt es sich politisch und moralisch rechtfertigen, dass bei Militäreinsätzen wissentlich Menschenleben aufs Spiel gesetzt werden? Unter welchen Voraussetzungen und um welcher Ziele willen dürfen Verantwortungsträger*innen in Politik und Militär den Tod von Menschen in Kauf nehmen? Rettet es Menschenleben, wenn wir die Spielräume ziviler Konfliktbewältigung und präventiver Friedensarbeit erweitern? Vor dem Hintergrund des Afghanistan-Debakels gewinnen solche Fragen an Dringlichkeit.
Referent*innen:
Dr. habil. Charlotte Dany, Politikwissenschaftlerin, Friedensakademie Rheinland-Pfalz der Universität Koblenz-Landau
Jan Kuebart, Amtschef Luftfahrt der Bundeswehr in Köln
Eine Veranstaltungsreihe der Evangelischen Akademie der Pfalz in Kooperation mit dem Frank-Loeb-Institut an der Universität Koblenz-Landau und der Stadt Landau.
Gefördert von der Sparkassenstiftung Südliche Weinstraße und den Winzern «Fünf Freunde aus der Südpfalz».
Zeit: 12. Mai 2022 um 19:00
Veranstalter: Evangelische Akademie der Pfalz
Zur Veranstaltung bei der Akademie