Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine hat eine alte Debatte im Nexus von Politik und Religion neu entfacht: Wie verwoben sind Staat und Kirche, Politik und Religion im orthodoxen Europa? Allianzen zwischen weltlichen und religiösen Sphären haben in der byzantinischen Welt eine lange Tradition. Daran haben orthodoxe Kirchen überall im östlichen Europa nach dem Ende des Sozialismus angeknüpft, so scheint es. In Wahlkämpfen, bei wichtigen politischen Vorhaben und auch in Debatten um Krieg und Frieden setzen Staatsleitungen ostentativ auf kirchlichen Segen, während orthodoxe Kirchen großzügig vom Staat gefördert werden.
Doch wie politisch agieren die Kirchen tatsächlich und mit welchen Folgen? Welche Rolle spielt Religion für die Politik in orthodoxen Ländern? Welche Auswirkungen hat eine Verschränkung von Politik und Religion auf das politische System? Wo liegen die Gemeinsamkeiten, wo die Unterschiede zu Ländern mit katholischer oder protestantischer Mehrheit? Der Online-Studientag blickt auf das orthodoxe östliche Europa und wirft Schlaglichter auf die Theologie des Gleichklangs zwischen Staat und Kirche (symphonia) und die Wechselbeziehungen zwischen Politik und Religion in Rumänien, Russland, Serbien und der Ukraine.
Zeit: 21. April 2023 um 9:00 - 17:30
Ort: St. Afra-Klosterhof, Meißen
Veranstalter: Evangelische Akademie Sachsen, 0351/812 43 00
Zur Veranstaltung bei der Akademie