Freundschaft wird im Spannungsfeld des demographischen Wandels, der Transformation des Wohlfahrtsstaats und der Realität des neuen Geschlechterverhältnisses zum Fluchtpunkt vielfältiger sozialer Hoffnungen. Von ihren Freunden erwarten die Verlassenen die verlässliche Nestwärme, die fragile Partnerschaften nur brüchig zur Verfügung stellen; die Einsamen versprechen sich von ihnen den Horizont bietenden Nahraum, den die Verwandtschaftssysteme bei einer Geburtenrate von 1,4 Kindern nicht erzeugen; die Alten suchen in ihren Freundschaften den Respekt, den ein nur auf Lebenserhaltung abstellendes Wohlfahrtssystem nicht zeigt. Aber welche dieser Hoffnungen können Freundschaften tatsächlich erfüllen? Diskutiert wird, in welchen Praktiken Freundschaft heute gelebt wird, was von den Freunden erwartet wird und worauf man sich eigentlich beruft, wenn man an sie appelliert. Referent: Dr. rer. pol. Janosch Schobin, Privatdozent Universität Kassel und wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt „WeAreOne“, Universität Göttingen
Zeit: 8. Mai um 19:00 - 21:00
Ort: Franziskussaal, Alter Zeughof 1, 38100 Braunschweig
Veranstalter: Evangelische Akademie Braunschweig
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