«Sprechen ist das neue Schreiben». Dieser Satz umschreibt treffend das Phänomen, Suchanfragen zunehmend per Spracheingabe statt durch Tippen auf der Tastatur zu starten. Siri von Apple, Google Assistent oder Alexa von Amazon – sprachgesteuerte Assistenten haben sich im digitalen Angebot etabliert. Das gilt nicht nur für das häusliche Umfeld, Unternehmen und Organisationen stellen sich ebenfalls auf diese Technologien ein, denn aller Datenskepsis zum Trotz werden ihnen steigende Nutzerzahlen prognostiziert. Auch im kirchlichen Raum gibt es Pilotprojekte: Die anglikanische Kirche bietet Informationen und Gebete per Alexa an, die Evangelische Kirche im Rheinland hat ein Pilotprojekt zur Sprachausgabe von Gottesdienst- und Gemeindedaten auf Facebook, Google, Apple und Alexa & Co. gestartet, die Diakonie testet den Einsatz von Assistenzsystemen.
Ein anderer Einsatzbereich von künstlicher Intelligenz sind Social Bots und Chat Bots. Diese Computerprogramme haben ein breites Einsatzspektrum im Alltag, von Kundendialog auf der Website bis hin zum Gesprächsanreiz für Demenz- Kranke. Doch sie können auch gezielt eingesetzt genutzt werden, um Meinungen im Netz zu manipulieren.
Die Tagung setzt sich mit diesen Entwicklungen auseinander. Der evangelische Theologe Ulrich Lilie, Präsident der Diakonie Deutschland, bringt die theologische und anthropologische Perspektive ein: «Der Mensch-Maschine Übergang verändert sich. Was bedeutet das für den Menschen und was für die Maschine?» In Workshops geht es um ethische und netzpolitische Fragen, um Einsatzmöglichkeiten in Kirche und Diakonie und um die technischen Voraussetzungen, die Sprachsteuerung erst möglich machen.
Die Tagung war bereits für das Frühjahr 2019 geplant, musste aber wegen anderer Verpflichtungen der Hauptreferenten kurzfristig verlegt werden.
Zeit: 26. November 2019 um 9:15 - 16:30
Veranstalter: Evangelische Akademie im Rheinland, info@akademie.ekir.de
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