Die Klärung von Begriffen: Das ist – so Ludwig Wittgenstein – Aufgabe der Philosophie. Die Welt, in der wir leben, ist sprachlich strukturiert und durch Begriffe geprägt und vermittelt. Diese Begriffe haben eine Geschichte, in der sich ihr Bedeutungsgehalt verändert. Weltdeutung steht oft in einer Kontinuität der Begriffe – diese jedoch stehen nicht in gleicher Weise in einer Kontinuität ihrer Bedeutung. In der neuen Reihe werden theologische, philosophische und politische Begriffe am Ort ihrer Entstehung aufgesucht. Ihre Entwicklung wird nachgezeichnet, insbesondere die ihrer Wirkung. So manches Mal wird sich zeigen, dass Kontinuitäten eher vermutet als tatsächlich vorhanden sind und dass der Versuch, sich durch Berufung auf bestimmte Begriffe der Welt zu bemächtigen, von diesen nicht gedeckt wird.
Schuld – und wie sie moralisch wurde
Zur Geschichte der Begriffe
Prof. Dr. Marco Frenschkowski, der den Lehrstuhl für Neues Testament und Religionsgeschichte an der Universität Leipzig innehat, wird die Entwicklung des Begriffs aus der Sphäre der Ökonomie und Justiz in die der Moral nachzeichnen. Daran schließt sich die Frage, ob es so etwas gibt wie eine Schuldgeschichte der Schuld.
Zeit: 8. September 2021 um 19:00 - 20:30
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