Am Anfang der Bibel steht die «Urgeschichte» (Gen 1-11). Ein Zyklus von Erzählungen, in denen der Mensch versucht, sich selbst verständlich zu werden angesichts einer Reihe von erstaunlichen, teilweise erschreckenden Grunderfahrungen: Menschen töten einander; sie essen Tiere; Frauen gebären unter Schmerzen; für das tägliche Brot muss man «im Schweiße seines Angesichtes» kämpfen; alle müssen sterben etc. Unter diesen Grunderfahrungen spielen zwei eine besondere Rolle: Menschen werden schuldig – und sie können sich schämen. Die Geschichte vom sogenannten Sündenfall (Gen 2-3) versucht erzählerisch verständlich zu machen, wie beides möglich war und wirklich wurde. Sie zählt zu den «kontroversen Klassikern» des Alten Testaments. Sind Schuld und Scham Konstanten des menschlichen Daseins über Kultur-Grenzen hinweg? Wie lässt sich heute davon sprechen? Eine Philosophin und ein Theologe gehen in den Tillich-Lectures 2021 den Fragen im Einzelnen nach.
Zeit: 8. Juni 2021 um 19:00 - 21:00
Veranstalter: Evangelische Akademie Frankfurt, office@evangelische-akademie.de
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