Anlässlich des Internationalen Holocaust Gedenktages führen die Roma und Sinti Philharmoniker gemeinsam mit dem Synagogal Ensemble Berlin am 26. Januar 2020 das «Requiem für Auschwitz» von Roger Moreno-Rathgeb im Berliner Dom auf. Zum ersten Mal treten die Philharmoniker gemeinsam mit dem jüdischen Chor auf zur Würdigung der Opfer und Überlebenden sowie zum Gedenken an den 75. Jahrestag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau. Der schweizerisch-holländische Sinto-Komponist und -Musiker Roger Moreno-Rathgeb hat sein «Requiem für Auschwitz» allen Opfern des nationalsozialistischen Regimes gewidmet. Es entstand unter dem Eindruck seines Besuchs der KZ-Gedenkstätte und des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau. Simone Veil, Präsidentin des Europäischen Parlaments und selbst Auschwitz-Überlebende, sprach 1979 auf der ersten großen Kundgebung der Sinti und Roma Bürgerrechtsbewegung in Bergen-Belsen mit diesen Worten von der gemeinsamen Erfahrung unter der nationalsozialistischen Verfolgungs- und Vernichtungspolitik: «Wie kann man sich vorstellen, dass ich nicht kommen würde … wenn man weiß, dass wir zusammen gelitten haben, dass wir zusammen unsere Toten beweint haben, die in den Krematorien verbrannt wurden, wenn wir wissen, dass die Asche aller unserer Eltern vereint ist. Wir haben nicht immer genügend Solidarität gefühlt, diese Solidarität des gemeinsamen Unglücks. Jeder weiß, dass wir in den Lagern – und das ist wahrscheinlich ein Sieg der Nazis – getrennt unser Schicksal gelebt und oft auch getrennt gelitten haben.»
Zeit: 26. Januar 2020 um 18:00 - 20:00
Veranstalter: Evangelische Akademie zu Berlin, 030/203 55-0, eazb@eaberlin.de
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