Akademie der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg
Referentin: Ingeborg Gleichauf, Schriftstellerin, Freiburg
Zur Veranstaltungsreihe:
1918 – 2018
Die Vortrags- und Lesungsreihe will historische Positionen vergegenwärtigen und in aktuellen Horizonten erneut ins Gespräch bringen.
Die Krisis der Moderne fand seit dem Ersten Weltkrieg in vielfachen Zeitdiagnosen ihren Ausdruck. So ging Max Weber ihrem Ursprung in dem Gedanken der «Entzauberung der Welt» nach. Karl Barth stellte mit seiner Auslegung des Römerbriefs die herkömmliche Religiosität in Frage, während Ernst Troeltsch für eine politisch liberale und kulturprotestantische Lösung der Krisis focht. Karl Jaspers analysierte in «Strindberg und van GoghV die kranken Künstler philosophisch als Seismographen der Zeit. Im literarischen Expressionismus setzte die Anthologie «Der jüngste Tag» deutliche Zeichen. Für manche verkörperte die russische Oktoberrevolution eine politisch überzeugende Antwort auf das Versagen der bürgerlichen Welt.
Wie sich Muster der Krisendiagnostik geschichtlich wiederholen, zeigen gerade die 1968er Jahre. Die Studentenbewegung setzte ihre Hoffnungen in die Renaissance des revolutionären Denkens. Gerade in den extremen Gestalten aus Kunst, Literatur und Politik spiegelt sich die grundlegende Frage: Wie kann man in den Krisen der Gegenwart neue Wege einer besseren und freieren Welt entdecken, ohne sich in ästhetischen Idealismen oder gewaltsamen Radikalismus zu verlieren?
Kosten: 7,-/ermäßigt 5,-
Kooperation:
– Karl Jaspers Gesellschaft e. V.
– St. Lamberti-Kirche
– Landesbibliothek Oldenburg
Zeit: 13. November 2018 um 19:30
Ort: St. Lamberti-Kirche, Oldenburg
Veranstalter: Akademie der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg, 0441/770 14 31, akademie@kirche-oldenburg.de
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