Wir leben in einer Diskontinuität der Begriffe, aber in einer Kontinuität der Ideen. Begriffe klären und Ideen zurückverfolgen – dazu braucht es das gemeinsame Verstehen. Und die Kenntnis der Texte, in deren Tradition unsere Weltverhältnisse stehen.
Aufklärung kann nur der gemeinsame Ausgang aus der auch nicht nur selbstverschuldeten Unmündigkeit sein. Darum laden wir Sie zu gemeinsamer Lektüre von Texten, die für unser Denken bis heute prägend und von Bedeutung sind, ein.
Das Ziel: Genauer hinsehen und besser verstehen.
Platons Politeia ist eine der wichtigsten Schriften der europäischen Geistesgeschichte. Die Gedanken, die Platon darin zum Ausdruck bringt, bewegen Theologie und Philosophie ebenso wie Politikwissenschaften, die Literatur und Kultur.
Ihre Bedeutung gewinnt sie auch durch ihre nicht unproblematische Rezeptions- und Wirkungsgeschichte. Sie beflügelte Verschwörungsphantasien – wiewohl Platon für rationale Welterkenntnis steht und dabei zugleich die Grenzen der Ratio beschreibt. Sie diente als Vorlage für Utopien und Dystopien gleicher Maßen. Ja, in gewisser Weise ist sie das Urbild des Utopischen wie Dystopischen. Neben unkritischer Zustimmung stieß der Text auf fundamentale Ablehnung – etwa bei Karl Popper, dessen Kritik ausgesprochen kritikwürdig ist.
Wir laden Sie ein, den Text zu lesen und miteinander zu diskutieren. Dafür nehmen wir uns ein Wochenende Zeit – eventuell mit einer Fortsetzung.
Die Teilnahme ist bei einer Mindestzahl von 10 auf 20 Personen begrenzt. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich; dafür aber die Bereitschaft, sich auf den Text, den Sie dabei haben sollten, einzulassen.
Bei Interesse schreiben Sie mich gerne an für weitere Informationen: martin@ev-akademie-wittenberg.de
Zeit: 25. Februar 2022 - 27. Februar 2022
Zur Veranstaltung bei der Akademie