In keiner anderen deutschen Stadt besteht heute eine derart intensive Debatte und Zerrissenheit um die historischen Fakten und deren Einordnung der Bombardierung während des Zweiten Weltkrieges. Alljährlich führen die unterschiedlichen Erinnerungskulturen zu intensiven Diskussionen unter Nachbar*innen, zahlreichen Demonstrationen, unzähligen Gedenkveranstaltungen und einem Großaufgebot der Polizei. Ganze Historikerkommissionen haben sich mit der Aufarbeitung befasst und u. a. konkrete Zahlen der Opfer ermittelt. Trotzdem halten sich völlig überzogene Zahlen und verfälschte Erzählungen im Gedächtnis ganzer Bevölkerungsgruppen. Über Jahre fand der europaweit größte Neonaziaufmarsch statt, um den sogenannten «Bombenholocaust von Dresden» anzuprangern, nicht nur die AfD hat begonnen, diese Erzählung in Teilen fortzuführen und noch immer laufen alljährlich hunderte Neonazis durch Teile der Stadt. Welche historischen Ursachen lassen sich für diese gesellschaftliche Zerrissenheit und Geschichtsverfälschungen benennen? Aus welchem Grund sind diese Narrative «erfolgreich» und prägen die Identität vieler Menschen der Region? Und wie können Geschichtsaufarbeitung und Erinnerungskultur gelingen?
Aus förderpolitischen Rahmenbedingungen können an dieser Veranstaltung ausschließlich Studierende und Schüler:innen teilnehmen.
Eine Kooperation der Evangelischen Akademie Meißen/Sachsen mit dem Studienwerk Villigst e.V. und den sächsischen ESG’n.
Zeit: 23. September 2020 um 22:00
Veranstalter: Evangelische Akademie Villigst, info@kircheundgesellschaft.de