In unserer Gesellschaft gibt es eine breite Debatte über die Frage, welche Bedeutung den großen christlichen Kirchen in der Corona-Pandemie zukommt. In manchen Medien wurde sogar kritisch die Frage nach der Systemrelevanz der Kirchen gefragt. Ohne Zweifel: Auch die kirchlichen Institutionen mussten sich den staatlich vorgegebenen Regeln im Umgang mit der Corona-Krise anpassen. Auch ist offenkundig, dass die Kirchen nicht ein umfassendes deutendes Wort zur Krise sagen können (Gericht Gottes zum Beispiel). Doch wird in dieser Kritik völlig verkannt, in wie vielfältiger Weise Kirchen in der Corona-Krise aktiv waren, angefangen von der Seelsorge über die Arbeit in den Gemeinden bis hin zu den vielfältigen diakonischen Einrichtungen.
Darüber hinaus ist der christliche Glaube gegenüber Schicksalsschlägen nicht neutral, in denen Menschen derartigen Belastung auferlegt werden. Ist der Glaube nicht auch eine Lebenskraft? Bietet er der herausgeforderten Existenz nicht auch die Möglichkeit, innezuhalten, wieder neu Kraft zu schöpfen, Vertrauen und Mut zu gewinnen? Kann er nicht auch die Resilienz in der Krise stärken, also die Fähigkeit, sich in der Krise gut zu behaupten? Darüber soll in der Veranstaltung nachgedacht werden.
Referentin:
Prof. Dr. Cornelia Richter, Lehrstuhl für systematische Theologie, Evangelisch-theologische Fakultät, Universität Bonn
Die Veranstaltung als Videokonferenz per Zoom statt. Wir nutzen die Zoom-Software, die Übertragung findet über ein deutsches Data-Center statt.
Zeit: 8. Dezember 2020 um 19:30 - 21:30
Ort: Online
Veranstalter: Evangelische Akademie im Rheinland, info@akademie.ekir.de
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