Afrika gilt wahlweise als Chancen- oder als Krisenkontinent. Einerseits ist Afrika reich, nicht nur an Bodenschätzen, sondern auch an natürlicher und kultureller Vielfalt. Es ist in weiten Teilen fruchtbar und beherbergt gleichzeitig die größten Wüsten der Welt. Und doch ist unser Bild von Afrika auch heute noch vielfach geprägt von Kriegen und Armut.
In digitaler Hinsicht ist Afrika – anders als viele vielleicht vermuten – alles andere als abgehängt. Digitale Technik kann auch billig und einfach sein. Es gibt auch afrikanische «Nerds» und kreative Programmierer. Im Finanzwesen und der Agrarindustrie gilt Afrika als vorbildlich digital vernetzt. Doch auch andere Anwendungen überraschen. Die digitale Wirtschaft in Afrika ist bislang – durch Inkubatoren und Start-ups, Tech-Hubs und Datenzentren ohne nennenswert Hilfe der Regierungen gewachsen. Junge Afrikaner*innen reagieren in diesen Tagen mit digitaler Technologie auf die Herausforderungen von COVID-19.
Die Statistiken zeigen allerdings, dass trotz bedeutende Fortschritte, die Realität der digitalen Wirtschaft in den afrikanischen Ländern hinter ihrem Potenzial zurückbleibt. Bei der Beurteilung der digitalen Kluft zwischen Arm und Reich und zwischen Land und Stadt ist es wichtig zu wissen, dass es um mehr geht als um den Zugang zum Internet.
In kultureller Hinsicht war und ist Afrika immer schon ein Vorreiter gewesen, deswegen überrascht es nicht, dass auch hier die digitalen Instrumente und Techniken regen Zuspruch finden. Besonders in musikalischer aber auch in anderer künstlerischer Art und Weise arbeiten afrikanische Künstlerinnen und Künstler mit den neuen Möglichkeiten.
Welche digitalen Ressourcen benötigt Afrika und wie kann die deutsche und europäische Entwicklungszusammenarbeit helfen? Die Reihe beginnt mit dieser Einführung in grundsätzliche Entwicklungen und ökonomischen Perspektiven und setzt sich über die nächsten drei Monate mit mindestens drei unterschiedlichen Beiträgen fort. Die Termine werden rechtzeitig bekannt gegeben.
Einführung:
Die digitale Kluft in Afrika
Dr. Pedro Morazán, SÜDWIND
Hauptreferate:
Digitale Entwicklung und Entwicklungszusammenarbeit in Afrika
Philip Kruschel, Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH
Eine afrikanische Perspektive
Fred Eric Essam, IdentAfrika
Zeit: 21. Mai 2021 um 15:30 - 17:30
Ort: Wir nutzen die Zoom-Software, die Übertragung findet über ein deutsches Data-Center statt.
Veranstalter: Evangelische Akademie im Rheinland, info@akademie.ekir.de
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