«Zu den Quellen» –nicht nur für die Wissenschaft, auch für den Glauben ist es wichtig, Botschaften möglichst «pur» unvermittelt begegnen zu können. Luther entdeckte bei seinem Studium der Briefe des Apostels Paulus das völlig Neue seiner Theologie: Der Mensch muss sich nicht durch sein Tun qualifizieren, sondern er ist von Anfang an von Gott angenommen und geliebt.
Lesehindernis: Die biblischen Urtexte sind griechischer und hebräischer Sprache, also: «Zu den Quellen» – doch da gibt es ein Hindernis: Die Texte der Bibel sind in Hebräisch und Griechisch verfasst. Um sie zu verstehen, sind Übersetzungen notwendig, die Wort und Bedeutung gerecht werden.
Luthers Übersetzung im 16. Jahrhundert: theologisch klar und zeitgemäß – Vorbild bis heute
Deutsche Übersetzungen der Bibel hat es seit dem 14. Jahrhundert gegeben, doch Luthers Bibelübersetzung schuf Neues: Er schaute, wie er es nannte «dem Volk aufs Maul», seine Übersetzung war für die Menschen verständlich und zugleich theologisch klar, ausgerichtet auf die biblische Botschaft von der Liebe Gottes.
Die Basisbibel: eine Übersetzung für das 21. Jahrhundert
Heute gibt es eine Reihe von deutschen Bibelübersetzungen, zum Lutherjahr 2017 wurde z. B. eine weitere überarbeitete Fassung der Lutherbibel vorgelegt. Im Januar dieses Jahres wurde dann das Projekt der Basisbibel abgeschlossen.
… die Erstbegegnungen möglich macht
Auch die Basisbibel schaut, wie die Bibelübersetzung Luthers, dem «Volk aufs Maul», den zwar Menschen des 21. Jahrhunderts. Sie geht aus von den Lesegewohnheiten, die sich vor allem durch das Lesen im Internet herausgebildet haben: Die Texte der Basisbibel sind gekennzeichnet durch eine klare Sprache, kurze Sätze, eine sinnvolle Gliederung. Hinzukommen ausführlicher Erläuterungen, die in die Lebenswelt der Bibel einführen. So eignet sie sich auch für eine Erstbegegnung mit den biblischen Texten.
Reihe zur Basisbibel: Entstehung, theologische Reflexion, Praxis
Eine Veranstaltungsreihe des Evangelischen Forums Bonn und der Evangelischen Akademie im Rheinland widmet sich diesem Projekt, das wie die Lutherbibel von der Deutschen Bibelgesellschaft herausgegeben wurde. An drei Abenden geht es um das Konzept der Basisbibel, um eine theologische Reflexion am Beispiel einiger Texte und Erfahrungen aus der Praxis.
Zum Einlesen: Der Text der Basisbibel
Wer sich einlesen möchte: Die Basisbibel gibt es sowohl als gedrucktes Buch als auch online.
Zur Online-Fassung der Basisbibel: Der erste Abend: Eine Einführung mit Professor Dr. Christoph Rösel
Am ersten Abend der Veranstaltungsreihe stellt Professor Dr. Christoph Rösel, Generalsekretär der Deutschen Bibelgesellschaft, das Übersetzungsprojekt vor. Professor Rösel lehrte von 2003 bis 2014 Altes Testament an der Evangelischen Hochschule Tabor in Marburg. Seit März 2014 ist er Generalsekretär der Deutschen Bibelgesellschaft in Stuttgart. Er war an der Revision der Lutherbibel 2017 und am Zustandekommen der BasisBibel beteiligt. Rösel sieht die Basisbibel in der Tradition des Bibelübersetzers Martin Luther: Sie sei urtextnah und prägnant in der Sprache.
Weitere Termine der Veranstaltungsreihe
Dienstag, 16.11.2021, 19.00 bis 21.00 Uhr, Die Basisbibel – nah am Urtext und gut lesbar auch im Netz (2), Leseseminar mit Textstudium, Professor Dr. Markus Saur, Evangelisch-Theologische Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Lehrstuhl für Exegese und Theologie des Alten Testaments
Mittwoch, 8.12.2021, 19.00 bis 21.00 Uhr, Die Basisbibel – nah am Urtext und gut lesbar auch im Netz (3), Erfahrungen mit der Basisbibel im Alltag der sozialen Medien, Pfarrer Nico Ballmann, Evangelische Kirchengemeinde Köln-Bickendorf, auf Instagram unter @einschpunk und Mitglied des Yeet-Contentnetzwerks vom Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik
Zeit: 3. November 2021 um 19:00 - 21:00
Veranstalter: Evangelische Akademie im Rheinland, info@akademie.ekir.de
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