Seit März 2020 erleben junge Menschen massive Veränderungen ihres gewohnten Alltages auf allen Ebenen ihres Lebens. Veränderungen, die sie in bemerkenswerter Weise mit- und ertragen haben, obwohl sie in die notwendigen Entscheidungsprozesse nicht eingezogen wurden. Sie mussten sich damit arrangieren, dass sich ihr gesamtes Leben von heute auf morgen verändert hat. Die Folgen durch die Einschränkungen sind ebenso wie die Missachtung ihrer Beteiligungsrechte gravierend für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene. Verlorene Begegnungen und zentrale Lebensereignisse können nicht nachgeholt werden. Der starke Fokus auf Nachhilfe und „Sondermaßnahmen“ in den Ferien war und ist weder zielführend noch nachhaltig zum endlichen „Aufholen nach Corona“-Programm. Junge Menschen haben das Recht, für ihre Belange selbst einzutreten. Kinder- und Jugendpolitik muss auf diese Situation reagieren, die Angebotsvielfalt der Kinder- und Jugendhilfe als kommunale Infrastruktur der Daseinsvorsorge gestärkt werden. Unsere Fragen dazu: Welcher konkrete Handlungsbedarf bildet sich in den einzelnen Arbeitsfeldern der Kinder- und Jugendhilfe ab? Welche Unterscheidungen müssen getroffen werden zwischen zeitnahen und langfristigen Steuerungsprozessen? Was kann die kommunale Ebene leisten und wo müssen Bund und Länder unterstützen? Und ganz wichtig: Wie kann es gelingen, junge Menschen nachhaltig einzubeziehen in alle Prozesse, an denen sie zu beteiligen sind? Aber auch ein Blick auf die praktische Kinder- und Jugendarbeit ist notwendig: welche Ansätze werden verfolgt, gibt es bereits erkennbar hilfreiche Konzepte in der Arbeit?
Zeit: 12. September 2022 um 9:30 - 16:00
Ort: Online
Veranstalter: Evangelische Akademie Sachsen, 0351/812 43 00
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