Der menschengemachte Klimawandel bedroht die Lebensgrundlagen auf der Erde. Eine besondere Rolle beim Klimaschutz spielt der Umstieg von fossilen Brennstoffen auf kohlenstofffreie und erneuerbare Energiequellen (Dekarbonisierung). Auf der fieberhaften Suche nach neuen und möglichst erneuerbaren Energiequellen rückt die MENA-Region (Middle East and North Africa) ins Blickfeld der europäischen Energiepolitik. Im Vordergrund steht dabei die Nutzung der im Überfluss vorhandenen Sonnenenergie für die Produktion von grünem Strom und Wasserstoff. Marokko und Saudi-Arabien bauen bereits Produktionskapazitäten auf. Die Europäische Union (EU) intensiviert auf dem Weg zur angepeilten Klimaneutralität im Jahre 2050 ihre Bemühungen, Energiepartnerschaften mit weiteren Ländern der MENA-Region und darüber hinaus zu schließen.
Technische Umsetzung sowie ökologische und soziale Folgen sind noch unklar. Gleichwohl wird insbesondere der Energieträger Wasserstoff mit Hochdruck von Politik und Industrie gefördert. Sind grüner Strom und Wasserstoff aus der MENA-Region tatsächlich oder nur vermeintlich Hoffnungsträger bei der Bekämpfung des Klimawandels und für die zukünftige Energieversorgung Europas? Was bedeutet die Förderung aus entwicklungspolitischer Perspektive? Droht ein grüner Wasserstoffkolonialismus, der vor allem die Energieversorgung Europas sicherstellen soll? Was sind die Zukunftsszenarien für die gegenwärtigen Entwicklungen? Welche Chancen und Risiken halten die von der EU angestrebten Energieprojekte für die Länder der MENA-Region und darüber hinaus bereit?
Wir laden ein zu Vortrag und Diskussion von und mit Fabio Schojan vom Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie, Nachwuchsforscher im Forschungsgruppenbereich «Energiewende International». Nach dem Studium der Wirtschaftswissenschaften (B. Sc.) an der Universität Leipzig sowie Philosophy, Politics and Economics (M. A.) an der Universität Witten/Herdecke mit einer Auslandsstation an der Université Paris Nanterre promoviert er aktuell zum Thema der Wasserstoffökonomie in der MENA-Region an der Universität Agder in Kristiansand/Norwegen.
Moderation
Christoph Boosen – Sächsische Entwicklungspolitische Bildungstage (SEBIT)
Dr. Julia Gerlach – Evangelische Akademie Sachsen
Kooperationspartnerin
Sächsische Entwicklungspolitische Bildungstage (SEBIT)
Veranstaltungsort
Umweltzentrum Dresden
Schützengasse 16-18
01067 Dresden
Zeit: 19. Oktober 2023 um 19:00 - 21:00
Ort: *) siehe Beschreibung
Veranstalter: Evangelische Akademie Sachsen, 0351/812 43 00
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