ENTFÄLLT
Ophelia ist die wohl berühmteste Wasserleiche der Literatur. Erste Spuren für ihren nassen Tod finden wir in der wohl bekanntesten Quelle, in Shakespeares «Hamlet». Doch auch danach hat sie immer wieder ihre Spuren in der europäischen Literaturgeschichte hinterlassen. Das Seminar möchte Spurensicherung betreiben und den Tatort wie die Tote genauer unter die Lupe nehmen. Dass die – wie immer: unzuverlässigen – Zeugen des Ereignisses (d. h. gab es überhaupt einen Zeugen?) die Geschichte immer anders erzählen, gehört dabei zu den erwartbaren Umständen. Zur «Lösung» des Falls werden wir uns die verschiedenen Texte aus Drama, Prosa und Lyrik, aber auch aus der Malerei und der Musik anschauen. Autoren wie William Shakespeare, Heinrich Heine, Charles Baudelaire, Arthur Rimbaud, Georg Heym, Georg Trakl, Gottfried Benn und viele andere haben sich ihr gewidmet. Eines ist sicher: Das Schicksal der in den Wahnsinn getriebenen Ophelia wird heute wie auch in Zukunft immer wieder erzählt werden.
Die Tagung gibt einen Überblick über die multiplen Auseinandersetzungen und Perspektiven auf Ophelia. In Gruppenarbeit, Lesungen, Vorträgen und gemeinsamen Diskussionen nähern sich die Teilnehmer dieser schillernden Figur.
Die Veranstaltung von Freitagnachmittag bis Samstagabend kostet im DZ mit allen Mahlzeiten und Tagungsgebühr 160 Euro, (10,- Euro Zuschlag für ein EZ).
Zeit: 5. November 2021 um 15:00 - 6. November 2021 um 18:00
Veranstalter: Evangelische Akademie Villigst, info@kircheundgesellschaft.de
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