Akademie der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg
Zweitägiges Seminar für Studierende und Ehrenamtliche über die Diskrepanz zwischen Wissen und Handeln um Themen der globalen Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit
Können/müssen/dürfen wir unseren Alltag heutzutage noch ohne Widersprüche leben und konform nach den eigenen Prinzipien handeln und entscheiden? Nahezu utopisch und unrealistisch erscheint diese Vorstellung angesichts der Komplexität der Welt einerseits und unseren Handlungsoptionen sowie der eigenen Bedürfnisse andererseits.
Im zweitägigen Seminar setzen sich die Teilnehmenden mit den persönlichen und gesellschaftlichen Widersprüchen auseinander, die sich in einer Diskrepanz zwischen Wissen und Handeln ausdrücken.
Mind behaviour gaps beschreiben persönliche und gesellschaftliche Widersprüche, die sich besonders um Themen der globalen Gerechtigkeit, um Solidarität und Nachhaltigkeit drehen. Insbesondere für engagierte zivilgesellschaftliche Akteur*innen der Umwelt- und Nachhaltigkeitsszene hat die Verwobenheit mit diesen Widersprüchen eine große Relevanz. In ihrem alltäglichen Handeln und im Freundes- und Bekanntenkreis sind sie mit Widersprüchen konfrontiert, die nicht selten Ratlosigkeit erzeugen und dazu führen können, dass die Energie zum ethisch korrekten und umweltgerechten Verhalten abnimmt.
Die gemeinsame Analyse- und Reflexionsarbeit sowie Visions- und Strategieentwicklung stehen in diesem Seminar im Vordergrund. Dabei soll es sich nicht nur in Inhalten verlieren, sondern die Persönlichkeitsentwicklung und Reflektion über bestehende Praxis nehmen mehr Raum ein. Es werden unterschiedliche Lernebenen integriert und auf der kognitiver Ebene mit Hilfe von Inputs sowie mit Theater-Elementen, haptischen und emotionalen Methoden gearbeitet, um psychologische, soziologische und persönliche Fragestellungen in Bezug auf den Mind Behaviour Gap zu behandeln.
Zu den Referentinnen:
Isabel Carayol Lorenzo (31) ist freiberuflich selbstständige Gründerin und Trainerin von Changemaker Trainings und bietet seit 2011 nebenberuflich, seit 2014 hauptberuflich Workshops und Trainings für junge Erwachsene, Trainer*innen und Organisationen an. Ihr Trainingsschwerpunkt liegt im Bereich Diversity Education und Transkulturelles Lernen, der sozialen Dimension von Nachhaltigkeit. 2017 wurde sie mit ihrer Arbeit ausgezeichnet als NUN (Norddeutsch und Nachhaltig) zertifizierte Bildungspartnerin des UNESCO-Weltaktionsprogramms Bildung für nachhaltige Entwicklung. Isabel studierte Internationales Management und Bildungs- und Politikwissenschaften. Sie ist zertifizierte Erlebnispädagogin sowie ausgebildete Trainerin für Interkulturelles und Globales Lernen.
Nilda Inkermann (32) ist Soziologin und promoviert an der Uni Kassel zu der Rolle von Globalem Lernen bezüglich sozial-ökologischer Transformationsprozesse in unserer Gesellschaft. Zwischen Abschluss des Studiums und Beginn der Promotion arbeitete Nilda für einige Zeit im Globalen Klassenzimmer in Heidelberg und bei der Menschenrechtsorganisation medico international e.V. Als freiberufliche Trainerin arbeitet sie seit 2012 zu Themen des Globalen Lernens insbesondere mit jungen Erwachsenen. Seit Oktober 2017 ist Nilda Teil der 'Schreibwerkstatt zu Globaler Gerechtigkeit' die sich aufbauend auf dem Konzept der imperialen Lebensweise mit der solidarischen Lebensweise und dem Weg dorthin auseinandersetzt.
Kosten: 45,- / ermäßigt 25,- / inkl. Verpflegung
Anmeldeschluss: Freitag, 1. November 2019
Kooperation:
- Ökumenisches Zentrum Oldenburg
- Forum St. Peter
Kontaktaufnahme
Zeit: 15. November 2019 um 9:00 - 16. November 2019 um 15:00
Veranstalter: Akademie der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg, 0441/770 14 31, akademie@kirche-oldenburg.de
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