WIRD VERSCHOBEN
Kriege hinterlassen verbrannte Erde, Munitionsreste lagern noch lange nach Kriegsende auf dem Meeresboden oder auf Landflächen, Militärfahrzeuge verbrauchen Treibstoff, auch in Manövern: Das Militär hat gravierende Auswirkungen auf den Klimawandel, nicht nur im Krieg, sondern auch in Friedenszeiten. Aus den bisherigen UN-Protokollen zum Klimaschutz von Kyoto über Paris bis Glasgow blieb das Militär immer ausgespart. Die Bundeswehr hat im Jahr 2021 1,71 Millionen Tonnen CO2-Equivalent ausgestoßen – gegenüber 1,45 Millionen Tonnen im Jahr 2019. Die Bundeswehr verweist darauf, ihren Ausstoß in den letzten Jahren gesenkt zu haben, vor allem in den eigenen Gebäuden oder mit mehr Elektroautos im Fuhrpark. Das US-Militär emittierte 2017 rund 59 Millionen Tonnen CO2-Equivalent, mehr als zum Beispiel Schweden, Finnland oder Dänemark insgesamt ausstoßen.
Zur Klimabelastung durch Kriege und Militäreinsätze gibt es in der Klimaforschung kaum Erkenntnisse. Gerade deswegen will die Tagung einen Beitrag dazu leisten diesen blinden Fleck der Klimaforschung zu beleuchten und fragt nach Umweltaspekten beim Einsatz des Militärs in Kriegs- und Friedenszeiten.
Leitung: Studienleiter Michael Nann, Evangelische Akademie Hofgeismar
Zeit: 17. März 2023 um 18:00 - 19. März 2023 um 13:30
Ort: Ev. Tagungsstätte Hofgeismar, Gesundbrunnen 8, 34369 Hofgeismar
Veranstalter: Evangelische Akademie Hofgeismar, claudia.bochum@ekkw.de
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