Das Wort «Gott» verwenden wir meistens als Eigennamen. Aber wenn wir sagen wollen, was wir damit meinen, bedienen wir uns der metaphorischen Rede. Sie ermöglicht, vom «Unsagbaren» zu reden. Das gilt in ähnlicher Weise auch, wenn wir vom Menschen reden. Wer der Mensch ist, können wir nicht allein in objektiven Feststellungen aussagen. Der Mensch ist das Wesen, das stetig vor der Frage nach sich selbst steht. Die Gleichnisse Jesu dokumentieren die Kunst der metaphorischen Rede über Gott und den Menschen auf höchstem Niveau. Jesus verschränkte die Rede von Gott mit der Rede vom Menschen – und umgekehrt. Für ihn war die Geschichte der Gotteserfahrung zugleich die Geschichte der menschlichen Selbsterfahrung. Man könne über Gott nichts aussagen, ohne damit auch schon über den Menschen etwas zu sagen, stellte schon der Konzilstheologe Karl Rahner fest und ermutigte zur «anthropologischen Wende» der Theologie. In diesem Sinne setzen wir unseren Versuch fort, ausgewählte Gleichnisse des Neuen Testaments zu verstehen. Teil 2 ist offen für Neueinsteiger.
Zeit: 10. April 2018 um 10:00 - 5. Juni 2018 um 12:30
Veranstalter: Evangelische Akademie Abt Jerusalem Braunschweig, 0531/120 54-0, sekretariat.thz@lk-bs.de
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