Als Goethe das Erbe seiner Mutter lobte, unterschlug er, dass die Position «Mutter» höchst zweideutig ist. Mütter sind allmächtig und ohnmächtig. Sie sind der Inbegriff des Hütens und Beschützens – nicht umsonst heißt ein Sprichwort: Weil Gott nicht überall sein konnte, schuf er die Mutter. Aber die Mutter kann auch aggressiv, kindsmörderisch, zerstörerisch sein. Oder sie ist ein Opfer: Sie wird zerrieben von den Ansprüchen der Kinder, des Gatten und der Gesellschaft. Die Mutter wird besungen in unterirdischen Schlagern; in der sogenannten Hochkultur ist sie fast unsichtbar. Und wenn, ist sie ein Zerrbild. Wir unternehmen Streifzüge durch die Literatur: von antiken Müttern bis in unsere Zeit.
Professorin Kerstin Hensel, Schriftstellerin, Berlin
Dr. Carola Opitz-Wiemers, Literaturwissenschaftlerin, Berlin
Sabine Peters, Schriftstellerin, Hamburg
Dr. Kerstin Schimmel, Studienleiterin, Dresden
Zeit: 5. Mai - 7. Mai
Ort: St. Afra-Klosterhof, Meißen
Veranstalter: Evangelische Akademie Sachsen, 0351/812 43 00
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