Geschichten zu erzählen, um darüber die Welt zu verstehen und zu deuten, gehört zu den anthropologischen Konstanten. Das Wunderbare an Geschichten ist, dass sie Dinge und Ereignisse erklären können, die nicht einfach zu erklären sind. Gerade bei Märchen, einer der ältesten Erzähl- und Textform, tritt das in Form magischer Handlungen und nicht-realistischer Begebenheiten ein – Tiere, die sprechen können, Feen und Hexen, die auftauchen, wann und wo sie wollen, Menschen, die sich verwandeln können, Glück, das jemandem magisch zuteil wird. Oft sind magische Wesen dabei ein Bild für seelische und psychische Erfahrungen und Bedrückungen
Während dieser Tagung widmen wir uns den Märchen aus dem Baltikum. Bei diesen gibt es eine Menge thematischer und stilistischer Überschneidungen zu Märchen aus Zentraleuropa, doch auch die Nähe zum Meer und zum großen Nachbarn Russland finden sich in ihnen wieder.
Gemeinsam mit dem Literaturwissenschaftler Prof. Dr. Hans-Jörg Uther lesen und interpretieren wir eine Vielzahl baltischer Märchen. Die historisch-vergleichende Betrachtung der einzelnen Märchen ist Teil der einzelnen Unterrichtseinheiten. Einen besonderen Fokus legt der Vortrag – mit anschließender Diskussion – auf Naturvorstellungen in populären Überlieferungen. Auch das eigene Erzählen und die dafür notwendige Entwicklung einer Erzählform werden entwickelt und vor Ort erprobt.
Der Kurs kostet im Doppelzimmer mit Vollpension 206 Euro (zzgl. 20 Euro Einzelzimmerzuschlag) und 66 Euro Tagungsgebühr pro Person.
Ohne Übernachtung und Frühstück: 90 Euro zzgl. 66 Euro Tagungsgebühr
Zeit: 6. Oktober 2023 um 16:30 - 8. Oktober 2023 um 13:00
Ort: Ev. Tagungsstätte Haus Villigst
Veranstalter: Evangelische Akademie Villigst, info@kircheundgesellschaft.de
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