Der historischen Person Martin Luther fiel während der Reformation eine herausragende Rolle zu. Fast naturgemäß interessierte sich das Kino von seinen Anfängen an daher für seine Person, die wie kaum eine andere die religiöse aber auch politische Landschaft Europas veränderte. Über die Jahrzehnte hinweg entstanden achtzehn Spielfilme, die sich an der historischen Person abarbeiteten sowie eine Fülle von historischen Dokumentationen.
In Kooperation mit der Katholischen Akademie Rabanus Maurus und dem Deutschen Filmmuseum initiiert die Evangelische Akademie daher im Jahr des Reformationsjubiläums eine kleine Reihe mit Luther-Filmen im Deutschen Filmmuseum.
Die drei ausgewählten Filme stammen dabei aus unterschiedlichen Epochen. Es wird deutlich werden, dass der Blick auf die Lutherfigur historischen Wandlungen unterliegt, aber eben auch gesellschaftliche wie politische Ideologien jeweils ihr eigenes Lutherbild prägen und in den Filmproduktionen zum Ausdruck bringen.
Die Reihe beginnt mit der restaurierten und wieder verfügbaren Fassung des Stummfilms von 1928, ein Film der zu den letzten Vertretern des Stummfilms gehört. Bereits bei seiner Uraufführung in Berlin wurde er heftig diskutiert und mehrfach zensiert. Erhalten hat sich auch die Filmmusik, die im Filmmuseum von einem Musiker zur Aufführung gebracht werden soll.
Anschließen wird sich eine in den 1950er Jahren in West- und Ostdeutschland entstandene Dokumentation von Curt Oertel, der zu dem Zeitpunkt in Wiesbaden eine Produktionsfirma für Dokumentarfilme betrieb, als erster Luther-Film nach dem Zweiten Weltkrieg.
Den Abschluss bildet dann der 2003 als amerikanisch/deutsch/englische Koproduktion entstandene Film mit großer Starbesetzung. Der Film erreichte seinerzeit ein großes Kino- und Fernsehpublikum, stand aber auch wegen historischer Ungenauigkeiten in der Kritik.
Alle Filme werden durch ein Filmgespräch begleitet.
Zeit: 9. Mai 2017 um 18:00 - 20:00
Veranstalter: Evangelische Akademie Frankfurt, office@evangelische-akademie.de
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