Anlässlich des Gedenktags an die Opfer des Nationalsozialismus erklingen die «Lebensmelodien» am 27. Januar 2021 in der Synagoge Pestalozzistraße in Berlin. Sie komponierten unter dem Eindruck der nationalsozialistischen Herrschaft und des Holocaust, ihre Werke gerieten häufig in Vergessenheit, wurden teils nie aufgeführt: Jüdische Komponist*innen, die in der Zeit von 1933 bis 1945 in Deutschland lebten, sind bis heute vielfach unbekannt. Der klassische Musiker und Klarinettist Nur Ben Shalom, der als Enkel von Shoah-Überlebenden selbst der «Dritten Generation» angehört, forscht in Archiven weltweit nach diesen Komponist*innen, zeichnet ihre Lebenswege nach und bringt ihre Musik zum Erklingen. Gemeinsam mit dem Nimrod Ensemble wird Nur Ben Shalom einige dieser Werke uraufführen. Aufgewachsen in Tel Aviv, zog Nur Ben Shalom 2008 nach Berlin, um an der Hanns Eisler-Hochschule für Musik zu studieren. Seither spielte er u. a. bei den Berliner Philharmonikern, im Konzerthaus Berlin und im Musikverein Wien. Er ist Mitgründer des Nimrod Ensembles und hat in Hollywood an Produktionen des bekannten Filmkomponisten John Williams mitgewirkt.
Zeit: 27. Januar 2021 um 19:00 - 21:00
Ort: Synagoge Pestalozzistraße, 10625 Berlin
Veranstalter: Evangelische Akademie zu Berlin, 030/203 55-0, eazb@eaberlin.de
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