Über 40 Jahre ging Deutschland geteilte, unterschiedliche Wege. Die DDR blieb eine geschlossene Gesellschaft, großräumig von einer Mauer umgeben und kleinteilig von Propaganda traktiert. Damals schien das Leben nicht selten ausgelassen und fröhlich, manchmal herzerfrischend komisch, zuweilen ärgerlich und lebensbedrohlich gefährlich. Mit dem Fall der Mauer und der Vereinigung der beiden deutschen Staaten endeten der Kalte Krieg und das Kapitel DDR, vieles verschwand oder wurde verschüttet, vergessen, verdrängt oder verschwiegen.
Nach über 30 Jahren scheint die Zeit mehr als reif für zeit- und selbstkritische, gegen den Strich gebürstete Erinnerungen und den Austausch darüber. Wie war das Leben in der DDR, der Alltag, das Aufwachsen in einem Land, das es nicht mehr gibt? Wie begann das Land, was besiegelte sein Ende – und was ist heute davon vielleicht doch noch übrig? Wer trug Verantwortung, wer mögliche Schuld? Welche Auswirkungen weit über Deutschland hinaus haben die getrennten Jahre nach 1945 und das Leben diesseits der Mauer für Europa? Was sollten und können nachfolgende Generationen aus dieser Vergangenheit lernen und welcher Aufarbeitung bedarf es dazu?
Über persönliche Erlebnisse und biographische Erfahrungen, dokumentiert im Zeitbild «Von einem, der auszog in eine nicht vergangene Zeit. Leben diesseits der Mauer», erschienen 2021 in der Edition Hamouda in Leipzig, kommen wir ins Gespräch mit Reinhard Bohse (*1948). Er wurde in Leuben bei Meißen geboren und studierte in Freiberg Geologie. Seit 1973 lebt und arbeitet er in Leipzig, zunächst als Geologe, später als Verlagslektor. 1989 ist er Mitbegründer des Neuen Forums und des Forum Verlags Leipzig, von 1990 bis 1998 Pressesprecher der Stadt Leipzig. 1991 gehört er zu den Mitbegründern von Bündnis 90/Die Grünen in Sachsen und den Leipziger Montagsgesprächen als Opfer-Täter-Gesprächen. 2009/10 co-moderiert er in der «Runden Ecke» Montagsgespräche, welche Akteure der Friedlichen Revolution vorstellen.
Moderation:
Dr. Julia Gerlach, Studienleiterin Demokratie, Wirtschaft und Soziales
Anmeldung:
Wir bitten um Ihre Anmeldung per E-Mail bis zum 4. Oktober 2021 bei Tagungssekretärin Kerstin Dreyer, akademie@evlks.de.
Technik:
Die Online-Veranstaltung wird mithilfe der Videokonferenzsoftware Zoom durchgeführt. Sie können Zoom vorab auf Ihrem Gerät testen. Den Zugangslink übersenden wir Ihnen kurz vor dem Termin per E-Mail. Bei weiteren Fragen wenden Sie sich gerne an uns.
Wir bitten um Ihre Anmeldung per E-Mail bis zum 4. Oktober 2021 bei Tagungssekretärin Kerstin Dreyer, akademie@evlks.de.
Zeit: 6. Oktober 2021 um 18:00
Ort: Online-Veranstaltung
Veranstalter: Evangelische Akademie Sachsen, 0351/812 43 00
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