Im Jahr 2020 hat das Bundesverfassungsgericht den § 217 StGB, der die geschäftsmäßige Beihilfe zum Suizid unter Strafe stellte, für nichtig erklärt. Der Gesetzgeber erhielt den Auftrag, die Suizidhilfe neu zu regeln, ohne die möglicherweise damit verbundenen Auswirkungen außer Acht zu lassen. Es werden derzeit mehrere Gesetzentwürfe diskutiert, die den einen zu eng und den anderen zu liberal sind – Ausgang ungewiss.
Doch am Ende wird für die tatsächliche Inanspruchnahme der Suizidhilfe entscheidend sein, wie die «Alternativen» zur Selbsttötung aussehen und wie Ursachen für Sterbewünsche entstehen. Schaffen wir es, den Zugang zu Maßnahmen der Suizidprävention und zur Hospiz- und Palliativversorgung zu gewährleisten und die Beziehungen von Hilfebedürftigen und Helfenden so verlässlich zu gestalten zu, dass Menschen auch in Angewiesenheit Würde und Lebensqualität erleben?
Die Hospizbewegung spielt dabei eine gewichtige Rolle: Was haben wir anzubieten? Wie stehen wir je einzeln und als ganze Bewegung zu dieser vermeintlich autonomen Entscheidung, das Leben mit Hilfe anderer vorzeitig zu beenden? Was, wenn ein von uns begleiteter Mensch uns um Organisation und Begleitung dabei bittet?
Die diesjährigen Süddeutschen Hospiztage wollen unter dem Titel «Lassen / Können / Müssen – Suizidhilfe und hospizliche Haltung» zum Nachdenken und Austausch anregen. Wir freuen uns auf spannende Vorträge und lebendige Workshops zu diesem wichtigen Thema und lassen in der Evangelischen Akademie Bad Herrenalb auch Kultur und Entspannung nicht zu kurz kommen.
Wir freuen uns, Sie bei den Süddeutschen Hospiztagen 2023 begrüßen zu dürfen!
Susanne Schneider-Riede
Susanne Kränzle
Dr. Verena Wetzstein
Rainer Kollmer
Sandra Langer
Zeit: 21. Juni 2023 um 17:00 - 23. Juni 2023 um 17:00
Ort: Haus der Kirche, Bad Herrenalb
Veranstalter: Evangelische Akademie Baden, 0721/917 53 61, akademie@ekiba.de
Zur Veranstaltung bei der Akademie