Gewalt findet immer schon statt – im privaten wie im öffentlichen Raum. Während aber die Gewalt im Privaten ein Phänomen ist, welches mit den Mitteln des Rechts und der (notfalls auch gewalttätigen) Rechtsdurchsetzung begegnet wird, ist Gewalt im öffentlichen und gesellschaftlichen Raum ein Problem, das gesellschaftlich diskutiert werden muss. Sie unterscheidet sich in legitimierte Gewalt – etwa als Gewalt durch die Polizei, die das Gewaltmonopol des Staates ausübt (im Unterschied zur nicht legitimierten Polizeigewalt) und Gewalt aufgrund von zugesprochenen Rechten (etwa dem Eigentumsrecht) die mit staatlicher Gewalt durchgesetzt werden – und nicht legitimierter Gewalt, die sich wieder in illegitime und legitime Gewalt unterscheiden lässt.
Wobei der Begriff der Gewalt zu diskutieren ist. Wo fängt Gewalt an? Was unterscheidet Gewalt im öffentlichen, im nichtöffentlichen und im privaten Raum? Welcher Widerstand gegen Gewalt ist legitim?
Diese Fragen werden diskutiert im Blick auf Privateigentum (im Unterschied zum persönlichen Besitz) und der daraus folgenden Abhängigkeitsverhältnisse. Ebenso wird staatliche Gewalt gegenüber Bürger*innen und die reale Gewalt, die durch die ökonomischen Verhältnisse ausgeübt wird betrachtet. Demgegenüber wird die als illegitim geltende Gewalt nichtstaatlicher Akteur*innen und die Frage nach legitimen und nichtlegitimen Formen ihrer Anwendung – insbesondere als Aktionen des zivilen Ungehorsams – zur Sprache gebracht.
Zeit: 12. April um 16:30 - 13. April um 17:00
Ort: Ev. Akademie Sachsen-Anhalt, Schlossplatz 1d, 06886 Lutherstadt Wittenberg
Veranstalter: Evangelische Akademie Sachsen-Anhalt
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