Noch vor 50 Jahren gingen die drastischen Bilder abgemagerter Kinder aus Biafra um den Globus und schockierten die Welt. Doch seit den 1990er-Jahren hat sich der Ethik-Kodex der entwicklungspolitischen Hilfswerke durchgesetzt. Danach gilt, dass Bilder hungernder, verelendeter Menschen nicht mehr in Fotos für Spendenwerbung verwendet werden. Doch in der Filmarbeit hat sich diese Einsicht erst später durchgesetzt. Bilder wie diese kennen wir aus vielen Filmen und Dokumentationen: die weiße Ärztin, die das kleine schwarze Kind im Arm hält, das dankend zu ihr emporblickt; der blonde, bärtige Entwicklungshelfer, der dem bolivianischen Landarbeiter zeigt, wie die Maschine bedient wird. Wie können tradierte Erzählmuster und durch die Kolonialgeschichte kodierte Blinkwinkel wie diese durchbrochen werden? Wie kann es vor allem gelingen, dass Menschen des Südens selbst ihre Situation beschreiben?
Zeit: 30. November 2021 um 19:30 - 21:30
Ort: Online
Veranstalter: Evangelische Akademie Frankfurt, office@evangelische-akademie.de
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