Die kirchenmusikalische Praxis befindet sich in einer Situation des Umbruchs: Zwar erfreuen sich die klassischen Angebote vielerorts nach wie vor großer Beliebtheit. Zugleich macht der kirchliche Wandel auch vor der Kirchenmusik nicht halt. Finanzieller Druck, steigende Arbeitsbelastung, Image-Probleme, vor allem aber ein gravierender Nachwuchsmangel trüben die Aussichten.
In den letzten Jahren ist diesen Problemen bereits auf vielfältige Weise begegnet worden – etwa durch die Arbeit an Berufsbild, Ausbildungswegen und Anstellungsprofilen, die Erweiterung des stilistischen Spektrums und Experimente auf dem Gebiet der Musikvermittlung. Eine systematische Vernetzung dieser vielen Perspektiven und Ansätze ist bisher aber unterblieben.
Die Kirchenmusik von morgen: Wie soll und kann sie aussehen, wie wird sie klingen und wer wird sie gestalten? Die Tagung zielt darauf, kirchenmusikalische Vordenker, Entscheidungsträger und Akteure zusammenzubringen. Sie will den fachlichen Austausch und das gemeinsame Erarbeiten neuer Antworten fördern.
Dabei soll Kirchenmusik einerseits ganz bewusst im Lichte kirchlicher Umbauprozesse wahrgenommen werden. Andererseits soll Kirchenmusik aber auch mit gesellschaftlichen Veränderungen und kulturpolitischen Fragestellungen zusammengebracht werden.
Wie kann es gelingen, die unterschiedlichen Erwartungen an das kirchenmusikalische Praxisfeld – zwischen gemeindeorientierter Arbeit an der Basis, anspruchsvoller Kulturarbeit und gemeinwesenorientierter Bildungsarbeit – nicht als Gegensätze, sondern als produktives Spannungsfeld zu betrachten?
Die gesamte Tagung wird von einem «Artist in Residence» begleitet – mit dem Ziel, die diskursive Erörterung mit einem Element künstlerischer Forschung zu verknüpfen.
Sie sind herzlich eingeladen – zum Zuhören und Diskutieren, um miteinander weiter zu denken.
Zeit: 22. November 2017 um 15:30 - 24. November 2017 um 12:30
Veranstalter: Evangelische Akademie Loccum, eal@evlka.de
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