Das griechische Wort christós bezeichnet Jesus im Neuen Testament – ins Deutsche übersetzt wird es aber grundsätzlich nicht. Warum ist das so? Es ist doch die griechische Übersetzung eines hebräischen Wortes, das die Bedeutung „gesalbt“ oder „Gesalbter“ hat, und in biblisch-jüdischer Tradition den königlichen Gesalbten, den Messias bezeichnet. Unsere Übersetzungen geben stattdessen eine latinisierte Transkription als „Christus“ wieder, die wahlweise als Nachname oder als bedeutungsschwangerer, aber vage bleibender Titel verstanden wird. Klaus Wengst macht deutlich, dass der Messias Jesus des Neuen Testaments auf diese Weise entjudaisiert und entpolitisiert wird. In seinem Vortrag erklärt er, wie die Bezeichnung „der Christus“ in ihrem jüdischen Kontext zu verstehen ist.
Zeit: 13. Juni um 19:00 - 20:30
Ort: Online, Online
Veranstalter: Evangelische Akademie zu Berlin, 030/203 55-0, eazb@eaberlin.de
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