Der Streit um die Hitlerglocke im Turm der evangelischen Kirche in Herxheim am Berg hat europaweit für Furore gesorgt. Ein Mix aus Beharrungsvermögen, Schlussstrich-Mentalität, Zaghaftigkeit, moralischer Empörung, medialer Dynamik und naiven Kommunikationsstrategien hat dazu geführt, dass der Konflikt zeitweise völlig aus dem Ruder lief – und bis heute nicht zufriedenstellend gelöst werden konnte. Der Sache nach ist Herxheim kein Einzelfall. Konflikte gibt es auch um den Adler auf dem Sedans-Denkmal in Ludwigshafen-Ruchheim, Gefallenen-Denkmale in Kirchen, das Bürckel-Grab in Neustadt an der Weinstraße, den Westwall oder die «Judensau» in Wittenberg. Auch an immateriellen Relikten der Vergangenheit wie Straßennamen entzünden sich Auseinandersetzungen. Warum wird über Relikte der Vergangenheit so erbittert gestritten? Welcher Umgang ist angemessen? Erhalten, erklären, neu inszenieren, stilllegen, musealisieren, vernichten?
In Zusammenarbeit mit dem Zentralarchiv der Evangelischen Kirche der Pfalz, das 2020 sein 90-jähriges Bestehen feiert.
Speyer, Ratssitzungssaal
Zeit: 30. Oktober 2020 - 31. Oktober 2020
Veranstalter: Evangelische Akademie der Pfalz
Zur Veranstaltung bei der Akademie