Politisch hat die Auseinandersetzung um den geeigneten Weg zu einer nachhaltigen Landwirtschaft in jüngster Zeit an Fahrt aufgenommen. 2045 soll sie klimaneutral sein. Der chemische Pflanzenschutz soll ebenso wie der Stickstoffüberschuss halbiert werden. So schlägt es die EU-Kommission in der Farm to Fork-Strategie vor. Der Koalitionsvertrag der deutschen Regierung hat ein sehr ambitioniertes Ziel ausgegeben: 30 Prozent Ökolandbau bis 2030! Derzeit sind es 10 Prozent. Ist das überhaupt machbar? Und wenn ja, wie? Und ist das heute überhaupt verantwortbar angesichts des Ausfalls ukrainischen Exportgetreides auf den Weltmärkten nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine?
Beantworten müssen diese Fragen nicht nur die politisch Verantwortlichen, sondern auch die Wissenschaft und Verbraucher. Und machen die Bauern überhaupt mit?
Ein Wissenschaftler, der ganz vorne bei der Ökologisierung der Landwirtschaft beteiligt ist, ist Prof. Friedhelm Taube von der Christian Albrecht Universität (CAU) in Kiel. Für die Bauern in Niedersachsen spricht deren oberster Repräsentant, der Präsident des Landvolks Dr. Holger Hennies.