In seinem Buch «Im Sog der Säkularisierung» beschreibt Thomas Brechenmacher, wie sich das Verhältnis zwischen christlichen Kirchen und Politik in beiden deutschen Staaten bis 1990 entwickelt hat. In der DDR ging die Zahl der Kirchenmitglieder nach 1949 weitaus schneller und dramatischer zurück als in der Bundesrepublik. Zugleich machte sich in beiden Staaten die Säkularisierung der westlichen Moderne immer vernehmlicher bemerkbar – so Brechenmachers These.
Ausgehend davon ist heute zu fragen: Welche – parallelen oder unterschiedlichen – Erfahrungen der beiden großen Kirchen aus der Zeit der deutschen Teilung wirken bis heute nach? Welche dieser Erfahrungen könnten sich als zukunftsträchtig erweisen in einer Gesellschaft, in der die Bindekräfte großkirchlich verfasster Religiosität insgesamt schwächer werden?
Seien Sie gespannt auf das Podiumsgespräch mit Landesbischöfin a. D. Ilse Junkermann und Prof. Dr. Thomas Brechenmacher. Ilse Junkermann (Jg. 1957) leitet die Forschungsstelle «Kirchliche Praxis in der DDR» an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität Leipzig. Thomas Brechenmacher (Jg. 1964) ist Professor für Neuere Geschichte an der Universität Potsdam.
Der Abend wird gemeinsam veranstaltet von der Evangelischen Akademie Thüringen, dem Katholischen Forum im Land Thüringen – Akademie des Bistums Erfurt, der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen, dem Beauftragten der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland bei Landtag und Landesregierung Thüringen und dem Katholischen Büro Erfurt in der Reihe «Ökumenisches Gesprächsforum».
Zeit: 27. September 2023 um 19:00 - 22:00
Ort: Bildungsstätte St. Martin, 99084 Erfurt
Veranstalter: Evangelische Akademie Thüringen, moeller@ev-akademie-thueringen.de
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