«Was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst, und des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst?» Hier, im 8. Psalm, wird die außerordentliche Stellung des Menschen im Kosmos anerkannt, aber doch kein Zweifel daran gelassen, dass Gott, der geistige Urgrund allen Seins, ihm die Ehre verliehen hat, nach seinem Bilde Person und nicht bloß Sache zu sein. Was aber macht den Menschen zur Person, zu einem Wesen, das – so Kant – keinen Preis, sondern Würde hat?
Vertreter der verbreiteten naturalistischen Weltanschauung behaupten unter Berufung auf die Naturwissenschaften: «Der Mensch ist eine biologische Maschine, eine Seele ist da nicht», und auch keine Willensfreiheit. Die Konzepte der Künstlichen Intelligenz (KI) gründen sich auf dieses mechanistische Denken. Andere Wissenschaftler halten dagegen und zeigen, dass dieses Denken mitverantwortlich ist für die tiefe Krise unserer Zivilisation. Sie zeigen aber auch, dass es bereits grundsätzlich revidiert wurde durch die Quantentheorie, die erhellt hat, dass die Wirklichkeit mehr ist als die materielle Realität – eine Erfahrung, die viele Menschen für sich längst gemacht haben – sondern eine duale Struktur aus Realität und immaterieller Potentialität hat. Wie weit gilt diese Dualität auch für unser Gehirn im qualitativen Unterschied zum digitalen Computer?
Auf der Tagung wollen wir die Frage nach dem Menschsein in der zivilisatorischen Krise unserer Zeit aus philosophischer, theologischer und quanten-ontologischer Sicht mit Ihnen erörtern.
Sie sind herzlich eingeladen!
Dr. Hans-Jürgen Fischbeck, Arbeitskreis Spiritualität und Naturwissenschaften, Berlin
Siegrun Höhne, Studienstelle Naturwissenschaft, Ethik und Bewahrung der Schöpfung (Kirchliches Forschungsheim seit 1927)
Zeit: 20. November 2020 um 17:00 - 22. November 2020 um 12:00
Zur Veranstaltung bei der Akademie