Einladung zum Singen und Hören, Nachdenken und Diskutieren! Kirchengesang beheimatet. In einem Lied findet sich eine singende Gemeinschaft zusammen und so werden Identitäten gestärkt. Im religiösen Gesang formt und äußert sich, wie an kaum einem anderen Ort, ein «Wir». Lieder waren immer ein Heimatland, auch in der Fremde. Um sie wurde gerungen, weil es um das Eigene ging. Doch kommt uns in Musik und gesungenem Wort immer auch etwas entgegen, das uns öffnet für das Unbekannte. Es gibt eine Fremde im Lied, die uns über das hin ausführt, was wir kennen und wissen und als unser Eigenes verstehen. Kirchengesang befremdet.
Heute, angesichts einer wachsenden Pluralität konfessioneller, kultureller und spiritueller Wirklichkeiten und einer damit einhergehenden Verunsicherung, hat die Beheimatung in der Musik eine ambivalente Ausstrahlung: Sie ermöglicht Tiefe des Erlebens und Gemeinschaftserfahrung, und sie zieht starke Grenzen nach außen. Der Mensch aber ist ein Wesen, das nie ganz bei sich ist und sich dabei immer auch dem Unbekannten öffnet. In jeder Frage «Wer bin ich?» steckt auch die verborgene Frage: «Wer bist du?» Ausgehend von grundsätzlichen Überlegungen, wie sich Fremde und Heimat in der Kunst und in der Religion zueinander verhalten, wollen wir auf unserem ersten Loccumer Kirchenliedseminar erkunden, welche geistlichen und kulturellen Identitäten unsere Lieder pflegen und wo sie uns hin ausführen über die Grenzen unserer selbst.
Zeit: 19. März 2018 um 15:30 - 22. März 2018 um 12:30
Veranstalter: Evangelische Akademie Loccum, eal@evlka.de
Zur Veranstaltung bei der Akademie